Wie Loslassen gelingt
Shownotes
„Lass einfach los“ – den Satz hast du sicher schon ganz oft gehört. Vielleicht sagst du dir das auch selbst immer mal wieder: „Ich lasse jetzt einfach los.“
Und dann spürst, dass das gar nicht so einfach ist. Dass das, was du loslassen willst, wie Klebstoff an dir hängt.
Warum Loslassen so schwer für uns ist, wie es trotzdem gelingen kann und was dadurch alles für dich möglich wird, darum geht es in meiner heutigen Podcast-Folge.
Ich spreche über Vertrauen und Angst. Es geht um Selbsterkenntnis und ich gebe dir einige Impulse, die dich beim Loslassen unterstützen können. Viel Freude dabei.
Wenn du den Weg nicht alleine gehen willst, dann melde dich bei mir https://yvonne-simon.com/kontakt/ und ich begleite dich dabei – Weil es sich lohnt: „Sei frei, du selbst zu sein.“
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Heute möchte ich mit dir darüber sprechen, „Wie loslassen gelingen kann“.
Tatsächlich bin ich auf dieses Thema gekommen, weil es mir bei einigen meiner Coachingklienten gerade jetzt verstärkt begegnet.
– Loslassen zu wollen, von einer Beziehung, die längst beendet ist
– Loslassen einer Idee, wie etwas zu laufen hat
– Loslassen von einem Job, der zwar nicht mehr erfüllend ist, doch der Sicherheit vermittelt
Und letztlich Loslassen von dem Gedanken, alles kontrollieren zu können und immer perfekt sein zu müssen.
Hier hat mir persönlich die Aussage von Brené Brown sehr geholfen. Sie ist Sozialforscherin auf dem Gebiet der Scham und hat einmal gesagt:
„Das was uns verletzlich macht, macht uns schön. Mut zeigen und nicht perfekt zu sein. Lass die Idee los, wer du sein möchtest und sei einfach wer du bist!“
Sei einfach, wer du bist? Gar nicht so einfach – wer bin ich denn, wenn niemand hinschaut? Auf gar keinen Fall perfekt und das will ich auch gar nicht sein. Doch wer bin ich denn dann? Mir sind ganz viele Antworten darauf eingefallen und eine davon war: Ich bin authentisch und dazu gehört es eben auch, mal drei Wochen keinen Podcast zu sprechen, wenn mir gerade die Inspiration dazu fehlt. Ja – vielleicht habe ich jetzt ein paar Hörer verloren. Doch wer weiß, vielleicht gewinne ich auch ein paar Hörer neu dazu, vielleicht gerade dich, der den Podcast zum ersten Mal eingeschalten hat und sich angesprochen fühlt von der Idee „Sei frei, du selbst zu sein“ und damit konnte ich loslassen von dem Gedanken, dass es eben kein schwerwiegender Fehler ist, drei Wochen keinen Podcast zu sprechen, sondern zutiefst menschlich auch mal loszulassen.
Und damit bin ich wieder beim Thema Loslassen. Warum ist das für uns oft so schwer?
Oder anders gefragt, was ist denn das Gegenteil von Loslassen – genau, es ist „Festhalten“ und manchmal auch „Kämpfen um etwas oder jemanden“. Wir halten an etwas oder jemanden fest, weil wir Angst haben vor dem Ungewissen, vor dem Neuen, was kommt. Ganz oft ist es eine unterschwellige Angst, die wir gar nicht so einfach definieren können. Angst vor Verlust, vor Schmerz, vor sich verletzlich zu zeigen. Festhalten kann also auch ein Schutz sein und trotzdem eine Qual.
Das heißt der erste Schritt lautet zu erkennen „Was will ich denn loslassen“?
Den Menschen? Die Idee von der Beziehung? Die vermeintliche Sicherheit des Gewohnten?
Stell dir doch mal die Frage, bei dem was du gerade versuchst loszulassen?
Was läuft hier ab?
Wo genau bleibe ich „hängen“,
Wie äußert sich dies, woran ist es erkennbar? Bin ich etwa untröstlich über ein Ereignis und drehe mich mental endlos darum, ohne dass dies zu neuen Erkenntnissen und zu neuen Schritten führt? Tu ich mich schwer damit, dass etwas nicht mehr ist, was mir wertvoll war?
Verharre ich in einer Beziehung, die keine Zukunft hat, rede mir aber ein, dass ich das nicht ändern kann oder hindert mich Angst vor den Konsequenzen? Halte ich fest an Sicht-, Denk- und Verhaltensweisen, die mich erfahrungsgemäß festlaufen lassen? Rede ich mir etwa immer wieder ein, nicht kompetent, nicht liebenswert oder was auch immer. zu sein? Wozu hat dies bisher geführt?
Nächste – ganz wertvolle – Frage
Was bringt es, wenn ich daran festhalte? Was ist der Preis, den ich dafür zahle?
Was hat es mich bereits in der Vergangenheit gekostet, festzuhalten an etwas, was losgelassen werden will? Was kostet es mich gerade jetzt in der Gegenwart?
Und was wird es mich kosten, geistig, emotional, vielleicht auch finanziell, wenn ich weiter an dem hängenbleibe, was ich loslassen will oder sogar auch muss.
Wo stehe ich am Ende dieses Jahres oder im Sommer nächsten Jahres oder Weinachten 2021 wenn ich nicht loslasse? Wieviel Kraft und Energie wird mich das kosten?
Und dann natürlich die Frage
Was kann ich gewinnen? Loslassen kannst du dann, wenn du weißt, wofür es gut ist, welcher Sinn dahintersteht. Wenn du vorstellen kannst, wie eine gute neue Situation aussehen kann. Für was es sich lohnt, jetzt über den eigenen Schatten zu springen und sich von dem zu lösen, was dich beeinträchtigt oder hemmt. Was wird alles möglich, wenn du das von dem du dich lösen willst, aber noch nicht kannst. Wenn du loslässt von der Beziehung, die längst beendet ist oder von dem Job, der dich ermüden lässt oder die Gewohnheit, von der du dich längst trennen wolltest. Oder Wie fühlst du dich dann? Was wird anders und vor allem was gewinnst du durch das Loslassen?
Was stärkt mein Vertrauen, dass Loslassen in gutes Neues führt?
Wenn du meinen Podcast und mich schon eine Weile kennst, dann weiß du, was jetzt kommt. Genau – erste Schritte in eine neue Richtung gehen – loslaufen, Vertrauen dabei gewinnen. Frag dich bevor du losläufst, was kann im schlimmsten Fall passieren? Und ist der schlimmste Fall wirklich schlimm und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der schlimmste Fall wirklich eintritt?
Auf welche Erfahrungen kannst du zurückgreifen. Finde einen Referenzmoment: Wann ist es dir schon einmal gelungen, etwas loszulassen? Was war damals hilfreich? Was hilft dir, dich auf deinen Weg zu machen. Du brauchst nicht gleich dein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Sei einfach offen für Ideen, die dir jetzt helfen können. Wenn du zum Beispiel nach einer Trennung anfängst, nicht weiter dem nachzutrauern, was nicht mehr ist, sondern dich damit zu beschäftigen, wozu es Sinn macht, vorwärts zu gehen, und dann auch neue Schritte wagen, wirst du schnell merken, dass es leichter wird und sich auch deine Stimmung verbessert. Und Stück für Stück kommt ein Prozess in Gang und mit jeder neuen Erfahrung stärkst du dein Vertrauen, dass es möglich ist, loszulassen, was losgelassen werden muss und damit das Leben lebenswerter wird.
Okay, es geht also um Vertrauen in dich und die Welt.
Es geht darum, dich zu fragen, wohin es dich bringt, wenn du festhältst, wo du lieber loslassen würdest und im Gegenteil, was alles möglich wird, wenn du erstmal losgelassen hast. Und zu allererst geht es darum, dir klarzumachen, was ist denn überhaupt, woran ich festhalte.
Und dabei hilft Schreiben – das weiß ich aus ganz eigener Erfahrung.
Schreib alles auf, was dich belastet – lass es einfach fließen – das ist nur für dich und es ist völlig egal, ob die Rechtschreibung stimmt oder die Sätze nicht druckreif sind.
Beim Schreiben verarbeiten wir innerlich ganz viel. Schreibealle Punkte auf, die dich bei der Sache beschäftigen, es kann eine ganze Liste daraus werden.
Schreib einfach drauflos: Gedanken … Gefühle … Erlebnisse … und schreib so lange weiter, bis du spürst, dass du eine neue Klarheit vielleicht sogar eine innere Ruhe erreicht hast.
Beim Schreiben kann es dir gelingen, zu erkennen, warum du bisher nicht losgelassen hast. Oft stecken Ängste, was passieren kann, wenn du losläßt oder eine Tatsache, die du bisher nicht akzeptieren konntest. Und dann hilft wieder die Frage: Was kann ich gewinnen? Mut heißt für mich, mich mit meiner Angst auf den Weg zu machen und dabei Vertrauen zu gewinnen, in mich und in meinen Weg. Ganz ehrlich, das ist nicht immer einfach und auch ich gerate an meine Grenzen – doch heute erkenne ich die die Muster eher und kann gegensteuern. Und ich habe gelernt, mich verletzlich zu zeigen und habe damit ganz viel gewinnen können. War das einfach – NEIN, hat es sich gelohnt: auf jeden Fall !!!
Loslassen heißt, auch zu akzeptieren. Zu akzeptieren, dass etwas vergangen, gescheitert oder sich so stark verändert hat, dass es nicht mehr zu dir passt. Solange du dich weigerst, dies zu akzeptieren, führt auch das zum Festhalten, was sich in endlosen Grübeleien oder quälenden Gedankenschleifen zeigt.
Stell dir vor, du fährst immer den gleichen Weg nach Hause, wenn du von irgendwo herkommst und ab einem bestimmten Punkt kommen immer die gleichen Gedanken, immer und immer wieder. Der Weg und die Gedanken sind miteinander verknüpft. Die Datenautobahn in deinem Kopf ist angelegt und je häufiger das passiert, um so mehr prägst du dir dieses Muster ein. Dann hilft radikal nur eins: Nimm einen anderen Weg, brich aus deiner Routine. Lass neue Datenautobahnen im Kopf entstehen, die sich neu verknüpfen. Wer wärst du ohne diese Geschichte? Was kann alles neu beginnen?
Wer weiß, vielleicht ist es gerade jetzt an der Zeit, neue Wege zu gehen.
Und wenn du nicht weiß, welcher Weg das ist, was du nach dem Loslassen mit der gewonnenen Freiheit anfangen kannst, dann melde dich bei mir.
Dann schauen wir uns dein wunderbares Potential an, was alles in dir liegt und was gelebt werden will. Und auch, wenn du noch nicht den Mut zum Loslassen hast, dann melde dich auch bei mir und wir gehen den Weg gemeinsam – weil es sich lohnt:
Sei frei, du selbst zu sein.
Ich freu mich auf dich.
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